Lecture und Book Release zum urbanen Projekt »Moving Female Sculptures«
von Birgit Szepanski
am Sonntag, den 14. Januar 2024, von 15.00-17.00 Uhr
im Kinosaal der Villa Oppenheim
Moving Female Sculptures ist ein urbanes Projekt, das Bildhauerinnen der ›ersten Generation‹ wie Emy Roeder und Renée Sintenis, Louise Stomps und Jenny Wiegmann-Mucchi, Christa Winsloe und Tina
Haim-Wentscher und Sophie Wolff in der Stadt – an ihren Lebens- und Arbeitsorten in Berlin-Charlottenburg – sichtbar macht. In vier performativen Lectures hat die Künstlerin und
Kunstwissenschaftlerin Birgit Szepanski Skulpturen (im Herbst 2023), der wenig ausgestellten und teilweise vergessenen Bildhauerinnen der 1920er Jahre vorgestellt und mit den biografischen Orten
verknüpft. Wie könnte die Stadt aussehen, wenn diese Künstlerinnen großformatige Skulpturen hätten realisieren können? Welche Resonanzen entstanden zwischen den Orten, den performten Skulpturen
und den Lectures in der Stadt – und wie reagierte das Stadtpublikum?
Die dreiteilige Publikation »Moving Female Sculptures« wird in der Lecture und Book Release vorgestellt und bietet einen Anlass, sich als Stadtbewohner:in auf den Weg zu den Lebens- und
Arbeitsorten der Bildhauerinnen aufzumachen.
Moving Female Sculptures
Birgit Szepanski mit May Ament
Performative Lectures zu Skulpturen von „Bildhauerinnen der ersten Generation“ in Berlin-Charlottenburg .
Moving Female Sculptures macht mit performativen Lectures die Skulpturen von Bildhauerinnen der 1920er-Jahre, die sogenannte „erste Generation von Bildhauerinnen“, im Hier und Jetzt erfahrbar: in der Stadt und durch Bewegung.
Birgit Szepanski und May Ament stellen in Performances Skulpturen der Bildhauerinnen nach.
Eine prozesshafte Annäherung an die Skulpturen durch verschiedene Bewegungselemente steht dabei im Vordergrund.
Die Orte für die performativen Lectures sind draußen und liegen in der Nähe von ehemaligen Wohn- und Arbeitsorten der Künstlerinnen der ersten Generation. Anwohner:innen werden eingeladen, sich die performativen Lectures anzusehen und mitzumachen.
Nach einer kurzen kunstgeschichtlichen Einführung zu den Bildhauerinnen werden die Anwohner:innen von Birgit Szepanski und May Ament motiviert, einige der zuvor von ihnen gezeigten Figurationen mitzumachen. In dem gemeinsamen Prozess des Nachempfindens und Ausprobierens entsteht eine performative Erinnerungspraxis an urbanen Orten, die mit den Bildhauerinnen der ersten Generation verbunden sind.
Zum geschichtlichen Hintergrund: In den 1920er-Jahren pulsierte die Kunstszene in Berlin-Charlottenburg und inspirierte – trotz des bis 1919 geltenden Verbots für Frauen, an einer deutschen Kunstakademie zu studieren – viele bildhauerisch arbeitende Künstlerinnen der Stadt.
Zu diesen Bildhauerinnen zählten:
Sophie Wolff, Milly Steger, Marg Moll, Tina Haim-Wentscher, Renée Sintenis, Christa Winsloe, Emy Roeder, Jenny Mucchi-Wiegmann und Louise Stomps.
Zahlreiche ihrer Skulpturen blieben jedoch in der Kunstgeschichte über einen langen Zeitraum unentdeckt oder sind verschollen.
Diese mehrfache Unsichtbarkeit von Bildhauerinnen der ersten Generation hat bis heute Auswirkungen. Auch für Berlin ist dabei ein künstlerisches und kulturelles Potenzial verloren gegangen.
Die Fragen, die das Projekt Moving Female Sculptures aufwerfen möchte, sind: Wie sähe heute das Stadtbild Berlin-Charlottenburgs aus, wenn die Bildhauerinnen der ersten Generation zu ihrer
Schaffenszeit beispielsweise Aufträge bekommen hätten, um öffentliche Räume mit Skulpturen zu gestalten? Oder, wenn ihre Skulpturen in den 1950/60er-Jahren mehr gewürdigt worden wären?
Performative Lecture "Moving Female Sculptures" zu den Bildhauerinnen
Emy Roeder und Renée Sintenis
Ort: Steinplatz, direkt gegenüber der Universität der Künste, 10623 Berlin
Datum: Sonntag, 17.9.2023, um 15.00 Uhr, Dauer circa
eine Stunde
Bitte pünktlich sein, da die Performance um 15.00 Uhr beginnt.
Performative Lecture "Moving Female Sculptures" zu den Bildhauerinnen
Louise Stomps und Jenny Wiegmann-Mucchi
Ort: Museumsgarten Georg Kolbe Museum, Sensburger Allee 25, 14055 Berlin
Datum: Donnerstag, 21.9.2023, um 17.00 Uhr, Dauer circa eine Stunde
Bitte pünktlich sein, da die Performance um 17.00 Uhr beginnt.
Dritte performative Lecture:
Moving Female Sculptures zu Tina Haim-Wentscher und Christa Winsloe
Sonntag, 1.10.2023 um 15.00 Uhr
Ort: Volierengarten im Neuen Kranzler Eck/Joachimsthaler Str. 7, 10623 Berlin
Im Volierengarten beginnt die Lecture zu Tina Haim-Wentscher.
Nach einem Spaziergang an die Westseite des Zoos findet dort
auf einer Wiese (52°30'39.1"N 13°20'07.3"E) die Lecture zu Christa Winsloe statt.
Vierte performative Lecture:
Moving Female Sculptures zu Sophie Wolff
Sonntag, 8.10.2023 um 15.00 Uhr
Ort: Joachim-Friedrich-Straße 53, 10711 Berlin
(ehemaliger Wohnort von Sophie Wolff und Standort ihres Stolpersteines)*
* Stolpersteinverlegung initiiert von Sophie Wolffs Urgroßnichte Katharina Feil
"TUNE IN: Klangspaziergang mit ukrainischen Künstlerinnen”
Ivana Sidjimovska
Am 29. Oktober 2023 findet die Veröffentlichung und die erste gemeinsame Durchführung des “TUNE IN: Klangspaziergang mit ukrainischen Künstlerinnen” in Berlin Charlottenburg statt.
“TUNE IN” ist
ein Kunstprojekt von Ivana Sidjimovska in Zusammenarbeit mit Sofiia Yesakova, Mariia Lutsak und Somari Ptashka. Der Treffpunkt für die Veranstaltung und gleichzeitig Ausgangspunkt des
Spaziergangs ist der ehemalige Standort des Ukrainischen Kulturzentrum (UCC) in der Leibnizstraße 57, 10629 Berlin, wo die beteiligten ukrainischen Künstlerinnen im vergangenen Jahr gewohnt und
gearbeitet haben.
Die Veranstaltung beginnt um 13:00 Uhr.
In dem Klangspaziergang stellen die drei Künstlerinnen - Sofiia Yesakova, Mariia Lutsak und Somari Ptashka - sich und ihre Arbeit vor, erkunden ihre Beziehung zum Stadtteil Charlottenburg,
diskutieren Fragen der Kunstsolidarität und ihre aktuelle künstlerische Produktion. Das Kunstprojekt vermittelt den Kiez aus mehreren Perspektiven; es deckt Mikronarrative im urbanen Stadtraum
auf, schafft einen Austausch zwischen Einheimischen und Neuankömmlingen und betrachtet die Auswirkungen historischer und aktueller Verdrängung auf die Produktion öffentlicher Räume. Durch das
Hören - z.B. Originaltonausschnitte aus Interviews mit den Künstlerinnen, Kommentare der Autorin, urbane Klänge und Musik - tauchen die Teilnehmerinnen in den vielschichtigen Kontext des Ortes
und das aktuelle Leben der Künstlerinnen ein.
Die Teilnehmer*innen in der Veranstaltung sollten sich die Audiodateien für den Klangspaziergang im Voraus auf Ihr Handy über den untenstehenden Link herunterladen und Kopfhörer mitbringen. Der Klangspaziergang ist zweisprachig - Deutsch und Englisch -, Ukrainisch ist ebenfalls zu hören. Eine Karte, die den Weg des Spaziergangs darstellt, samt einer dreisprachigen Broschüre (Deutsch, Englisch und Ukrainisch) mit dem Audiotranskript stehen ebenso zum Herunterladen als optionale Ergänzung zur Verfügung.
Nach der Veranstaltung wird der Klangspaziergang weiter online verfügbar sein, und das Publikum hat die Möglichkeit, ihn allein durchzuführen.
Link zum Download: https://bitly.ws/W7fo
oder: https://shorter.me/dF9B_
Datum: 29. Oktober 2023, 13:00 Uhr
(Achtung Ende der Sommerzeit)
Ort / Treffpunkt: Leibnizstraße 57, 10629 Berlin
Restbauten zweiter Ordnung
Matthias Stuchtey
Restbauten zweiter Ordnung nennt der Bildhauer Matthias Stuchtey seine Installation in den Vitrinen im Durchgang zur Nummer 16 in der Großraumsiedlung Schlangenbader Straße.
Und in der Tat muten die aus gefundenem Holz und anderen Werkstoffen gebauten Wandobjekte wie Gehäuse an, mit Öffnungen, Vorsprüngen, einsehbaren Räumen und geschlossenen Flächen. Das Vokabular
der Architektur aus Gliederung und Rhythmus, Volumen und Raum weist am Ende allerdings über eine rein formalästhetische Bedeutung hinaus. Die modularen Formen erinnern sowohl an moderne Ideen
urbanen Lebens, wie auch an notdürftig aus Fundstücken und Abfallhölzern zusammengezimmerte Unterkünfte in den Favelas der Welt. Dadurch entstehen jenseits eindeutiger Lesbarkeit neue gedankliche
Räume. Frageräume, die den Blick darauf werfen, wie wir werden leben wollen und können.
www.matthias-stuchtey.de
Eröffnung am Donnerstag, 24.08.2023, 18 Uhr
Ausstellung vom 24.August bis 29.Oktober 2023
Künstlergespräch am Samstag, 28.10.2023 18:00 Uhr
Schlangenbader Straße 16, 14197 Berlin
Präsentation in den Vitrinen
im Durchgang zur Nummer 16
Monster und Zeitfragen
Maksimum Kubik
(Sarah Reva Mohr, Catharina Szonn und Nazlı Moripek)
Mit dem Thema „Monster und Zeitfragen“ wird zwischen Juli und Oktober 2023 eine Verbindung zwischen dem Unheimlichen und Monströsen, den aktuellen gesellschaftlichen und persönlichen Fragestellungen aufgegriffen: Durch die temporäre Übernahme und Bespielung des Schaufensters in der Savigny-Passage, werden sich die Künstler*innen V3, Rheim Alkadhi, Miriam Stoney und Simone Rueß einer individuellen Auseinandersetzung mit dem Schaukasten sowie den ortsspezifischen Gegebenheiten des öffentlichen Raums widmen. Durch eine individuelle künstlerische Herangehensweise wird auf die Passage, u.a. als Gebrauchsweg inmitten des urbanen Umfelds Charlottenburgs oder auf ganz freie Assoziationen eingegangen. Auch mit ungewöhnlichen Abmessungen, die sich durch die Architektur des Gebäudes ergeben, bietet sich ein Ort einer künstlerischen Auseinandersetzung, der das Spektrum des “Offspace-Begriffs” erweitert.
Nächste Eröffnung am Sonntag, den 08.10.2023, von 11 – 14 Uhr
MONSTER & ZEITFRAGEN #4 Simone Rueß — CityScape Savignyplatz
Ausstellungszeitraum 8.10.2023 – 22.10.2023, jederzeit öffentlich zugänglich
Präsentation im Schaukasten in der Savigny-Passage
zwischen Grolmanstr. 47 und Uhlandstraße
Im Rahmen des Ausstellungsprogramms “Monster und Zeitfragen” wird der Savignyplatz zum temporären künstlerischen Bezugspunkt für Simone Rueß. Anhand des von ihr
entwickelten Konzepts Movement Space formen die Bewohner*innen, Nutzer*innen und Passant*innen des Platzes eine unsichtbare Beziehung zueinander, die zusammen die intrinsische CityScape des
Savignyplatzes ausmachen. Wiederholt zeichnet Simone Rueß vor Ort live auf Papier mit darüber montierter Kamera und notiert somit das Alltagsgeschehen in Relation zur vorgegebenen Struktur des
Ortes. Diese unmittelbar erfasste Stadtlandschaft wird durch die lokalen Punkte und die Zeit, zu welcher die Künstlerin vor Ort ist, bestimmt. Dabei hinterfragt sie, wie sich ein Stadtraum aus
unterschiedlichen Perspektiven verstehen lässt, welche Akteur*innen diesen dominieren und welche gesellschaftlichen Strukturen sich in ihm niederschreiben.
22.07.2023 // Eröffnung #1 Rheim Alkadhi, www.picturesclerk.net
18.08.2023 // Eröffnung/Event #2 V3/Veruschka Bohn, www.veruschkabohn.de
10.09.2023 // Eröffnung/Event #3 Miriam Stoney, www.miriamstoney.com
08.10.2023 // Eröffnung/Event #4 Simone Rueß, www.urbik.org
Laufzeit jeweils ca. 2 Wochen
KörperBau–Videowalk
Vanessa Cardui
KörperBau ist ein 30-minütiger Videowalk durch den Schlosspark Berlin-Charlottenburg. Die Videos sind ortsspezifisch angefertigt und nehmen Bezug zum Körper und zur städtischen Umgebung:
überschreiben Landschaften, blättern Gebäudefassaden auf, übermalen Skulpturen, skizzieren die Geschichte des Stadtviertels, greifen Farb- und Formmuster der Umgebung auf und führen vor Augen,
wie der Stadtraum Teil unseres Körpers wird.
Die Videos treten in Dialog mit dem Stadtviertel und geben neue visuelle Impulse. Sie kommunizieren mit der Stadt und reflektieren den Stadtraum. Durch eine mediale Erzählform werden Skulpturen
und Fassaden aufgemacht und über den tragbaren Bildschirm neu verortet. So verwandeln sich beispielsweise die Füße der barocken Florastatue und evozieren ein modernes Frauenbild. Ziel der
Intervention ist es, das Medium Video aus dem Innenraum und dem klassischen Kinokontext zu befreien und nach draußen auf die Straße zu holen, um beim Spazierengehen erfahrbar und erlebbar zu
werden. Es ist ein neuer spielerischer und partizipativer Um-Gang mit dem Medium Video im urbanen Raum.
Dauer 30 min, max. 20 Teilnehmer:innen,
Anmeldung unter: info@vanessacardui.de
Termine:
Samstag, 09.09.2023, 18:45-19:15 Uhr
Samstag, 16.09.2023, 18:45-19:15 Uhr
Samstag, 30.09.2023, 18:45-19:15 Uhr
Kippenfeld
Bärbel Rothhaar
Eine Intervention im Stadtraum
Am Rand von Wochenmärkten sitzt eine Künstlerin an einem rosa Tisch mit rosa Aschenbecher. Sie hat zuvor mit einer Greifzange Kippen gesammelt und auf dem Tisch angeordnet. Jetzt malt sie sie auf
kleine, rosa grundierte, quadratische Bildflächen. Bei aller Konzentration wird auch das Gespräch mit Passanten gesucht und ihre Kommentare gesammelt.
Fertige Bilder werden auf kleinen Stelzen aus Draht montiert und auf den Grünflächen aufgestellt. Eine leichte, fast schwebende Installation beginnt in den öffentlichen Raum zu wuchern. Die
unappetitlichen Zigarettenstummel, die Grundwasser, Pflanzen und Tiere schädigen, sind zu ästhetischen Objekten geworden und enthüllen ungeahnte Schönheit und Variantenreichtum.
Die Aktion wird an acht Terminen zwischen Juni und September 2023 auf verschiedenen Wochenmärkten in Charlottenburg-Wilmersdorf durchgeführt. Dauer jeweils von 9–14 Uhr.
www.instagram.com/baerbelrothhaar/
weiterer Termin am Hohenzollernplatz,
den 20.9.2023, von 9–14 Uhr:
Aus der Balance
Kiki Gebauer
Installation am Turm der Kirche Am Hohenzollernplatz
Mit einem X wird normalerweise etwas markiert, sowohl im positiven wie im negativen Sinne.
Es wird etwas hervorgehoben und gewählt, aber auch andererseits ausgegrenzt, verschlossen und verrammelt.
Betrachten wir diese Kreuzverbindung genauer, so sind es zwei Balken, die aus unterschiedlichen Richtungen kommen.
Sie treffen sich mittig und bilden eine Einheit aus gegensätzlichen Positionen.
Im Kreuz scheinen die beiden divergierenden Kräfte sich zu verschmelzen,
sich in eine Balance und Gleichheit zu bringen und sich mühelos zu einer Symmetrie zu vereinen.
Eine Einheit aus oben und unten, links und rechts, von der Bedeutung ähnlich wie das chinesische Yin Yang Zeichen.
Daher verwundert es nicht , dass das Kreuz das beherrschende Symbol für die christliche Welt wurde.
Einer Religion, die für Frieden und Freiheit, Ausgleich und Gerechtigkeit steht.
- Was aber passiert, wenn diese Balance aus den Fugen gerät?
- Was geschieht, wenn gleich starke Kräfte nicht mehr in der Mitte gehalten werden?
- Wie viel Kraft ist notwendig, um das Gleichgewicht einigermaßen zu halten?
- Wie lange bleibt die stabilisierende Wirkung der Kreuzverbindung bestehen?
- Was symbolisiert ein solches Kreuz?
- Was passiert, wenn die eine Richtung kippt, fällt dann die andere auch?
Diese und andere Fragen entstehen, wenn das Kreuz asymmetrisch angeordnet ist.
Viele Fragen, die sich direkt auf unseren Alltag übertragen lassen.
Eröffnung mit Gottesdienst am Sonntag, den 4. Juni 2023 um 10:00 Uhr
Ausstellungszeitraum: 4. Juni bis 29. Oktober 2023
Am Turm der Ev. Kirchengemeinde Am Hohenzollernplatz, 10717 Berlin