STADT FINDET KUNST · Plakate
Kunst-Aktion im öffentlichen Raum
Die ausgewählten Plakate wurden im Dezember 2020 auf insgesamt 300 Litfaßsäulen im inneren S-Bahnring plakatiert.
Gesucht wurden Werke, die sich künstlerisch mit Berlin und dem Stadtraum auseinandersetzen.
Aus den über 180 Bewerbungen, mit mehr als 400 Beiträgen, hat die Jury folgende 20 Plakatmotive ausgewählt.
Mit den Arbeiten von: Marina Abramova, Roland Boden, Madeleine Brunnmeier, Catherine Evans, Caty Forden, Kiki Gebauer, Ingo Gerken,
Andreas Koch, Claudia Kugler, Niina Lehtonen Braun, Frank Lindenberg, Aurélie Pertusot, Andrew Rumball, Beatrice Schuett Moumdjian,
Anna Staffel, Melissa Steckbauer, Felix Stumpf, Sencer Vardarman, Zora Volantes, Wiebke Maria Wachmann
Birgit Szepanski
Smashing figures
Künstlerischer walk im Olympiapark Berlin
»Smashing figures« ist ein künstlerischer Kommentar von Birgit Szepanski zum aktuellen Diskurs über einen Umgang mit Skulpturen im Olympiastadion und Olympiapark in Berlin, die für das
Großbauprojekt »Reichssportfeld« der Nationalsozialisten in den 1930er Jahren angefertigt wurden. Die Künstlerin sammelt Porzellanfiguren, die eine Ähnlichkeit zu den Skulpturen im Olympiapark
aufweisen, zerbricht diese in einer Performance vor den Skulpturen und dokumentiert die Aktion in einem Künstlerheft.
In einem Walk führt Birgit Szepanski mit dem Künstlerheft durch den Olympiapark und lädt zu einem Gespräch vor Ort ein: Wie wirken die Skulpturen im Olympiapark heute? Wie gegenwärtig ist der
politische Hintergrund, der im Nationalsozialismus entstandenen Skulpturen? Wie lässt sich ein künstlerischer Diskurs anstoßen und die politische Beziehung zwischen Kunst und Architektur
aufzeigen und dekonstruieren?
Künstlerischer walk im Olympiapark Berlin: Smashing figures
ACHTUNG NEUERE TERMIN: 27 Juni 2021, 14 Uhr
Teilnahme nach Anmeldung unter info@stadtfindetkunst.berlin
Treffpunkt: Am Wärterhäuschen des Eingangs zum Olympiapark Berlin am Gutsmuthsweg (Gutsmuthsweg: beginnt am Olympischen Platz, parallel zum Eingang Sommerbad)
www.birgitszepanski.de
Birgit Szepanski, "Smashing Figures", 2020, Bildrechte: Künstlerin und Land Berlin, Senatsverwaltung für Inneres und Sport.
Erik Smith
Public Art
„Public Art” ist ein Projekt, das an drei sich überlagernden Schauplätzen stattfindet: dem zu Fuß erfahrbaren Stadtraum Charlottenburg-Wilmersdorf, Instagram als einem digitalen Raum, und dem gedruckten Raum einer unprätentiösen Publikation mit Bildern und Karten. „Public Art“ nimmt improvisierte, unbeabsichtigte, manchmal temporäre Manifestationen von „Kunst“ im öffentlichen Raum in den Blick: z.B. zufällige Materialkonfigurationen mit überraschenden skulpturalen Qualitäten, verlassene urbane Konstruktionen, die als versteckte Denkmäler der Vergangenheit fungieren, und zufällige Formen oder Markierungen auf Oberflächen, die an die moderne Geschichte malerischer Abstraktion erinnern (siehe Beispielbilder unten). „Public Art” weicht von traditionellen Vorstellungen dessen ab, was Kunst in einem öffentlichen Kontext ist oder sein kann. Erst in einem „expanded field“ (Krauss) uneingeschränkter Möglichkeiten legt Kunst ein Zeugnis über ihre Allgegenwart ab: Sie ist überall – man muss sie nur suchen.
Seit Anfang Dezember 2020 werden die Bilder von „Public Art“ auf der Instagram-Seite @publicart_sfk gepostet. Eine limitierte Auflage der gedruckten Künstler-Publikation mit Bildern und einer Karte samt Standort-Verzeichnis ist kostenlos an verschiedenen Distributionsstellen im Bezirk erhältlich.
Die Broschüre von Erik Smith liegt aus in
der Kommunalen Galerie Berlin,
Kommunale Galerie Berlin, Hohenzollerndamm 176, 10713 Berlin
und im Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim,
Schloßstr. 55/Otto-Grüneberg-Weg, 14059 Berlin
der Heinrich-Schulz-Bibliothek, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin
der Dietrich-Bonhoeffer-Bibliothek, Brandenburgische Str. 2, 10713 Berlin
BHR OX bauhaus reuse, Mittelinsel (Kreisverkehr), Ernst-Reuter-Platz, 10587 Berlin
www.instagram.com/explore/tags/publicart_sfk/
Migrantas e.V
Drehbare Geschichten
Bilder des Zusammenlebens in Charlottenburg-Wilmersdorf
Zum Internationalen Tag der Migrant*innen (18. Dezember 2020) möchte der Wilmersdorfer Verein Migrantas e.V. gemeinsam mit alt eingesessenen wie zugezogene Bürger*innen des
Bezirks, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund sowie Geflüchteten die Außen-Skulptur DREHGESCHICHTEN neu gestalten und vor dem Haus der Nachbarschafft e.V. aufstellen.
In einem Workshop – der Aufgrund der Pandemie online stattfindet – können die Teilnehmer*innen ihre eigene Geschichte zum Thema „Zusammenleben“ unter den bestehenden Piktogrammen der „Visuellen
Sprache der Migration“ von migrantas.org für den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf auswählen. Themen wie „Flucht - Bürokratie“, „Alles neu - Sprache“, „Heimat – Heimweh“, „Bildung – Job“,
„Vorurteile -Zusammenleben“ werden angesprochen und gemeinsam entschieden, welche Piktogramme auf die Dreh-Würfel-Skulptur gedruckt werden: der Bezirk gestaltet seine eigene interkulturelle
Identität. Die Vielfalt Charlottenburg-Wilmersdorfs bekommt eine visuelle Stimme und Passanten wie Einwohner*innen sind eingeladen, den Bezirk anders zu betrachten bzw. neu zu erkunden.
Online-Workshop
DREHGESCHICHTEN | Bilder des Zusammenlebens in Charlottenburg-Wilmersdorf
Wann: Mittwoch, 18.11.2020 um 17.00 Uhr
, Wo: Online Meeting-Dienst ZOOM
Wer: Alle Nachbar*innen aus Charlottenburg-Wilmersdorf ab 16 Jahren
Anmeldung: per E-Mail unter: info@nachbarschafft-ev.de an.
Urbane Aktion
Die Einweihung der Drehwürfel-Skulptur kann unter den aktuellen Corona Regeln leider nicht stattfinden und wird in das Jahr 2021 verschoben.
Tragetaschen-Aktion
Im Rahmen der Einweihung können die Besucher*innen mit von den Teilnehmer*innen ausgesuchten Migrantas-Piktogrammen bedruckte Tragetaschen aus Jute bemalen und gratis mit nach Hause nehmen. Auf
diese Art und Weise wird das Thema Migration visuell noch weiter in den Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf hineingetragen. Teil des öffentlichen Raums von Charlottenburg-Wilmersdorf
Die Sichtbarkeit der Piktogramme im öffentlichen Raum ist ein wesentliches Ziel der Arbeit von Migrantas. Dahinter steckt immer die Absicht, die Überlegungen und Empfindungen der Migrant*innen in
die Stadtgesellschaft zu integrieren. Die Bilder und Texte der Migrant*innen werden Teil des urbanen Raums: Der Bezirk spricht von ihnen. Die Außen-Skulptur DREHGESCHICHTEN | Bilder des
Zusammenlebens in Charlottenburg-Wilmersdorf regt die Fußgänger*innen zur Stellungnahme an, die das Werk vervollständigt. Empfindungen und Lebensrealitäten von Migrant*innen gelangen so aus dem
individuellen in den öffentlichen Raum.
Veranstalter: Migrantas e.V., Sigmaringer Str. 1, 10713 Berlin
Künstlerische Leitung: Kollektiv Migrantas: Florencia Young |
Workshop Durchführung: Mitglieder des Kollektiv Migrantas
Projektsteuerung: BAM! Berlin Art Management: Anemone Vostell
Kooperationspartner: nachbarschafft e. V., Straße am Schoelerpark 37, 10715 Berlin
Michaela Seliger
Rondo-Air-Mitmalperformance
Herzliche Einladung zur Rondo-Air-Mitmalperformance
für „Jung und Alt“ im Kiez
Die Mitmalperformance kann unter den aktuellen Corona Regeln leider nicht stattfinden und wird in das Jahr 2021 verschoben.
„Galerie im Luftgeschoss“ Sigmaringer Straße 1 / Gasteiner Straße 18
10713 Berlin
zwischen dem Atelierhaus/UCW und der Feuerwehr
Treffpunkt: in der überdachten Freiluftfläche
Rondo-Air-Mitmalperformance
Runde Leinwände können Sie als punktuelles, künstlerisches, individuelles Statement gestalten. Die unterschiedlichen Materialien wie wetterfeste Acrylfarbe, Tapes, Collagematerial, Klebstoff
etc. werden gestellt.
Die Bilder werden im Luftgeschoss befestigt und präsentiert.
Wir freuen uns auf Ihre aktive, kreative Teilnahme.
www.sigmaringer1art.de
www.michaela-seliger.de
www.seligerleben.de
Boris Eldagsen
Xmas in Plato’s Cave
Videoprojektion für den vorweihnachtlichen Ku‘damm
Verkehrskanzel Ecke Ku’damm, Joachimstaler Str, vis-a-vis Café Kranzler, 10719 Berlin
4 K Video, projiziert als HD Video-Loop
01.12.20 – 30.01.21, ab 17 Uhr
Das auf den Ku’damm projizierte Video erschafft ein illusionistisches Loch im Bürgersteig: Man blickt in ein dunkles Nichts, in das nur eine Metallstange hineinragt. An der Stange, wie man sie
vom Schulsport, der Feuerwehr, oder vom Pole-Dance kennt, klettert eine mit unzähligen roten Lasern besetzte Tänzerin herab. Wie ein 100-facher Leuchtturm strahlt sie in alle Richtungen. Unten
befindet sich eine schwarze Gestalt, die versucht den Strahlen auszuweichen oder diese mit einem Spiegel vor ihrem Gesicht abzuwehren.
Eldagsen lässt in dieser Arbeit mehrere Welten wie in einem Teilchenbeschleuniger aufeinandertreffen und verschmelzen:
• Das christliche Weihnachtsfest zur Feier der Geburt Jesu,
der als Sohn Gottes das ewige Licht in die Welt bringt.
• Die Bewohner aus Platons Höhlengleichnis, die dem Licht außerhalb der Höhle ablehnend gegenüberstehen.
• Den kommerziellen Lichtzauber des Ku‘damms, der Konsumenten anlocken soll.
Dabei verwandelt Eldagsen die Pole-Dance-Stange in eine Himmelsleiter, und die Tänzerin in eine Lichtgestalt - irgendwo zwischen
postapokalyptischer Burlesque und dem Weihnachtsmann des KaDeWe.
Mitwirkende:
Lichtgestalt: Susana Chamorro
Höhlenbewohner: Carlos Collado
Choreografie: Susana Chamorro, Carlos Collado, Boris Eldagsen
Music: Tanvir Taolad, Boris Eldagsen
Idee, Regie, Camera, Licht, Schnitt, Kostüme, Bühnenbild: Boris Eldagsen
Selda Asal, Dagmar Gester und Ale Senso
Lock down 2020!
Gemeinsam schließen wir das Jahr 2020 ab!
Wir sammeln Ihren Kummer, um ihn miteinander zu teilen und in diesem
Jahr zurück zu lassen. Die Stimmung ist nicht gut, wir sind auf uns selbst zurück
geworfen, viele plagen existentielle Sorgen. Jetzt kommt der trübe November... da darf sich schon mal öffentlich beklagt werden.
Einem heilsamen Ritual gleich können Sie Ihren Kummer aufgeben,
wie
man einen Brief aufgibt.
Dafür stand für Sie in Parks im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf ein
Kummerkasten bereit. Mitte November im Volkspark Wilmersdorf, Anfang Dezember stand der
Kummerkasten am Savignyplatz (siehe Plan)
Ihre Kümmernisse wurden anschließend an gleichem Ort in Form von künstlerisch gestalteten Wort-Bild-Collagen öffentlich plakatiert (siehe Fotos), wo sie eingesammelt worden sind, um darüber in
den Dialog zu kommen und den gedanklichen Austausch zu befördern.